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Issa Issa darf (muss) gehen

Bei den Sportfreunden Siegen herrscht in dieser Saison eine mehr als angenehme Stimmung. Die Siegerländer liegen neun Spiele vor Saisonschluss auf Aufstiegskurs.

Für den zweiten Rang nach 25 absolvierten Spielen und einem Torverhältnis von 55:17-Treffern, sowie 54 eingefahrenen Punkten ist es nicht leicht, einzelne Personen aus der Mannschaft für den Siegener Erfolg herauszufiltern. Definitiv sind der Sportliche Leiter Lutz Lindemann und Trainer Michael Boris zwei wichtige Achsen dieser bis dato so erfolgreichen Serie. Zudem muss man auch das Siegener Publikum zu den Vätern des Erfolgs zählen. "Unsere Fans sind großartig, es kommen immer zwischen 2000 und 3000 Zuschauer, da laufen wir fast von alleine. Die Stimmung im Leimbachstadion pusht uns ungemein. Auswärts können wir uns ebenfalls auf die Mädels und Jungs verlassen", schwärmt Siegens Defensiv-Ass Issa Issa über die Anhängerschaft. Er selbst darf sich auch zu den Gewinnern dieser Spielzeit zählen.

Beste Saison der Karriere - trotzdem ohne Zukunft in Siegen

Denn in den 18 Spielen, die der 28-jährige Sechser von Beginn an auflief, haben die Sportfreunde Siegen nur ein Spiel verloren (0:4 gegen den MSV Duisburg II). "Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich sage, dass ich einen gewissen Anteil zu unserem Erfolg beigetragen habe. Dass ich mich in dieser Saison so stark fühle, verdanke ich der Trainingsarbeit des Coaches und der Mannschaft auf dem Platz", sagt Issa, der mittlerweile 23 Partien in der laufenden Saison absolviert hat und zwei Treffer sowie zehn Torvorlagen für das Boris-Team beisteuerte. Die Zahlen sprechen eindeutig für den gebürtigen Essener, die Zukunft sieht man in Siegen aber ohne den Familienvater. 

"Issa spielt wohl seine beste Saison. Er ist in einer unglaublichen körperlichen Verfassung. Zudem hat er einen einwandfreien Charakter. Ich freue mich, dass er in dieser Saison in meinem Team ist. Aber in Zukunft wollen wir auf jüngere Spieler setzen, die bei Profivereinen ausgebildet wurden. Zudem können wir uns auch finanziell gesehen keine großen Sprünge leisten. Wir haben Issa ein Angebot vorgelegt, dass er abgelehnt hat", erklärt Boris die Trennung.

Issa ist heiß auf die Regionalliga

Der ehemalige libanesische Nationalspieler zeigt sich enttäuscht über die Offerte der Sportfreunde und hätte nach seiner bisher "besten Spielzeit der Karriere", wie er selbst sagt, ein besseres Vertragsangebot erwartet. "Ich werde in diesen Tagen zum zweiten Mal Vater und muss an meine Familie denken. Ich will nicht wieder über dieses Image des Abzockers sprechen. Denn das ist einfach nicht wahr. Aber jeder muss irgendwie über die Runden kommen. Und mit dem Angebot der Sportfreunde hätte ich meine Frau und Kinder nicht ernähren können. Ich habe geglaubt, dass ich durch meine Leistungen einen besseren Vertrag erhalten würde." Doch dem war nicht so und Issa wird das Siegerland zum 30. Juni 2012 verlassen. Wohin es den ehemaligen Dortmunder Borussen zieht, ist noch offen. "Ich würde sehr gerne meine Qualitäten in der Regionalliga ausprobieren. Ich bin davon überzeugt, dass ich in der Liga bestehen kann. Aber auch ein ambitionierter Oberligist wäre nicht verkehrt. Mal schauen, was sich in den nächsten Tagen und Wochen so alles ergibt", sagt Issa und fügt bei: "Ich hoffe, dass ich mir nach dieser Saison keine Sorgen um meine Zukunft machen muss."

Quelle: reviersport.de

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